AfK-Kunstzug auf der Biennale
di Venezia: Studienfahrt nach Venedig vom 24. bis 27. September 2024
Im Jahr 2024 jährte sich die Biennale di Venezia zum 60. Mal. Auf der Giardini della Biennale in Castello präsentierten 28 Länder in ihren Pavillons zeitgenössische Kunstwerke. Die Ausstellungsfläche erstreckte sich weit darüber hinaus über die gesamte Lagunenstadt. Es gehört sicher zu den eindrücklichsten Erinnerungen jedes Kunstenthusiasten, den Vibe einer großen internationalen Kunstausstellung vor solch einer überwältigenden Kulisse erleben zu können. Mittendrin im mondänen Kunstgetümmel waren unsere Schülerinnen und Schüler des Kunstzuges des Beruflichen Gymnasiums. Begleitet wurden sie von ihrer Kunstlehrerin und Bildenden Künstlerin Karima Klasen und der Ethiklehrerin und Kunsthistorikerin Dr. Katrin S. Knopp.
So eine Studienfahrt zu einem Hot Spot der Kunstszene ist normalerweise nicht finanzierbar. Unser herzlicher Dank geht an die Bürgerstiftung Stuttgart. Die Stiftung förderte die Studienfahrt mit einer Zuwendung und ermöglichte mit diesem Engagement erst das (inter)kulturelle Erlebnis. Schnuppern Sie rein in die Erlebnisse der Reisenden.
Hier zwei Auszüge aus dem Ausstellungstagebuch unserer SchülerInnen:
Ungarn
Künstler*in: Márton Nemes
Titel: Techno Zen
Ort: Giardini della Biennale
Nemes Arbeit ist von der Subkultur des Techno beeinflusst. Eine multimediale Installation erschaft einen hypnotischen, dynamischen Raum, der den Betrachter aus der harschen, realen Welt in ein Farbfeld entführt. Techno Zen ist ein Gesamtkunstwerk, das aus Malerei, Laser, Media, farbigen Ventilatoren und Musik besteht. Die Installation ist in drei Teile gegliedert und kann von einem zentralen Standpunkt als Ganzes erfahren werden. Dieser Mittelpunkt transportiert sowohl eine räumliche, als auch eine ontologische, symbolische Bedeutung.
„The pavilion marks a turning point: rebellion is replaced by transcendental experience, and the vibrancy of techno is transformed into a Zen resonance.“
Ich habe den ungarischen Pavillon als mein Highlight in der Biennale 2024 ausgewählt. Das Kunstwerk von Márton Nemes verbindet nach meiner Wahrnehmung moderne Clubkultur mit einer meditativen Atmosphäre, was ich ziemlich cool und faszinierend fand. Die leuchtenden Farben in Kombination mit den vielen Lichtern und auch die ganze Stimmung dort erinnern mich an Techno-Partys, aber gleichzeitig auch an eine tiefere, spirituelle Ebene. Gerade diese Verbindung aus der heutigen Digitalisierung und innerer Ruhe finde ich faszinierend. Es ist ein Thema, das für uns als junge Generation immer wichtiger wird. Außerdem zeigt uns dieses Kunstwerk, wie Kunst unsere Wahrnehmung in der heutigen Zeit beeinflusst und wie Technik und Kunst immer mehr zusammenwachsen.
Jasper Leyh
Frankreich
Künstler*in: Julien Creuzet
Ausstellungstitel: Attila cataracte ta source aux pieds des pitons verts finira dans la grande mer gouffre bleu nouns nous noyames dans les armes marées de la lune
Ort: Giardini della Biennale
„Things can be very difficult to explain in sentences or words. I think that poetry and art can offer a solution to this problem“.
Unsere Meere sind nicht nur atemberaubend und bezaubernd in ihrer natürlichen Schönheit, sondern auch zunehmend durch Müll verschmutzt. Dieser Müll, der unsere Küsten und Ozeane belastet, erinnert uns täglich an die Dringlichkeit, unsere Umwelt zu schützen. Doch aus diesem scheinbar nutzlosen Abfall kann auch etwas Neues und Wertvolles entstehen. Durch kreative Ansätze lassen sich aus alten, weggeworfenen Materialien neue, inspirierende Kunstwerke oder nützliche Gegenstände erschaffen – eine Möglichkeit, das Größenkonzept des Müllproblems greifbar zu machen und gleichzeitig auf dieses wichtige Thema aufmerksam zu machen. Diese Umwandlung von Müll in etwas Schönes oder Funktionales zeigt, dass es immer eine Chance gibt, aus Altem etwas Neues zu schaffen und die Umwelt positiv zu beeinflussen.
Lara Häussler