Berufskolleg Grafik-Design

Lust auf einen Insekten-Snack? Ergebnisse des KI-Workshops 

Ob Künstliche Intelligenz Fluch oder Segen ist, darüber lässt sich trefflich streiten. Sicher ist: An ihr führt in Zukunft kein Weg vorbei.

Als berufsbildende Schule ist es unsere Mission, Schülerinnen und Schüler auf ihrem Weg in eine erfolgreiche berufliche Zukunft bestmöglich zu unterstützen. Dazu ist es wichtig, erste Erfahrungen mit Künstlicher Intelligenz (KI) zu sammeln, auf die später aufgebaut werden kann.

Aus diesem Grund organisierte die Fachbereichsleiterin der gestaltenden Berufskollegs, Katja Witt, einen KI-Workshop mit Alex Stehle für die Grafik-Design-Klassen. Alex Stehle ist nicht nur ein preisgekrönter Visualisierer und Kreativer, sondern stellt mit seiner KI-Kunst bereits in Galerien aus und ist Mitherausgeber des Magazins /PROMPT LOS, dem ersten Printmagazin, das zu 100 Prozent aus Text-to-Image generierten Inhalten besteht.

Wenn Kreativität und Künstliche Intelligenz zusammenarbeiten

In zwei intensiven Workshop-Sessions bestand die Herausforderung darin, eine Verpackung für einen innovativen Snack-Riegel aus gegrillten Ameisen und Heuschrecken zu entwerfen. Als Werbebotschafter sollte ein Ameisenbär kreiert werden. Dafür durften die Schüler*innen Text-to-Image KI wie Midjourney oder DALL-E nutzen und im Nachhinein noch mit klassischen Designtools bearbeiten.

Der Prozess des Workshops sollte zeigen, wie künstliche Intelligenz als kreatives Werkzeug helfen kann, eigene visuelle Konzepte zu kreieren. Die Schüler*innen äußerten in ihrem Feedback, dass sie den Eindruck gewonnen haben, dass KI ihnen hilft, rascher zu Ergebnissen zu gelangen und neue Ideen zu entwickeln. Kritische Stimmen fragten sich, ob Kunden bereits bereit sind, für Ergebnisse zu bezahlen, die mithilfe von KI-Tools erstellt wurden.

In diesem Kontext unterstreicht Katja Witt: „Künstliche Intelligenz beschleunigt den Kreativprozess und ist hilfreich bei der Ideenfindung, allerdings wird KI keinesfalls den Beruf des Grafik-Designers ersetzen. Im Gegenteil, Originalität und Empathie kann eine KI nicht leisten, beides unabdingbare Voraussetzungen, um erfolgreich Kundenwünsche erfüllen zu können und ‚maßgeschneiderte‘ Entwürfe zu liefern. KI wird vielmehr ein hilfreiches Tool im Design-Bereich werden: Durch schnellere Kreativphasen werden Grafik-Designer, die KI verwenden, zukünftig einen Wettbewerbsvorteil erleben. KI ist eine Chance und kein Feind, diese Chance müssen Kreative für sich entdecken und zu eigen machen. Eine spannende und entdeckungsreiche KI-Zukunft liegt vor uns.“

Am Ende des Workshops stand nicht nur eine beeindruckende visuelle Umsetzung der Snackverpackung, sondern auch ein tieferes Verständnis dafür, wie künstliche Intelligenz als Katalysator für kreative Gestaltung wirken kann.